Virtuelle Zusammenarbeit wird nicht verschwinden. Wie also Teams erfolgreich führen auf Distanz?
Zwei Jahre nach der Corona-Pandemie rufen viele Unternehmen ihre Mitarbeitenden zurück ins Büro. Eine häufig angeführte Begründung ist die Sorge, dass Motivation und Identifikation mit der Organisation bei dauerhafter Remote-Arbeit verlorengehen. Die meisten Mitarbeitenden sind von diesen Bestrebungen wenig begeistert. Homeoffice bietet echte Vorteile, wenn es darum geht, unsere viel zu voll gewordenen Leben ein bisschen einfacher zu organisieren. Und für die viel umworbene Gen Z gehört Flexibilität auch in Bezug auf den Arbeitsort zu den Erwartungen, die sie an die Arbeitswelt stellen.
Homeoffice ist nicht der einzige Faktor für virtuelle Zusammenarbeit. In vielen Unternehmen wird bereits seit Jahren über teils global verteilte Standorte zusammengearbeitet. Und nicht nur das: Für Projekte arbeiten Mitarbeitende des eigenen Unternehmen mit externen Beratern, Kund:innen und Zulieferern zusammen. Das Management virtueller Teams wird also nicht verschwinden.
Umso wichtiger wird eine Führung, die Menschen dazu motiviert, gute Arbeit zu leisten, auch wenn sich das Team selten oder nie persönlich trifft. Es braucht gemeinsame Ziele, Transparenz über Abläufe, gute Arbeitsbeziehungen und die Möglichkeit, als Team zu lernen - alles Elemente, die auch Vor-Ort-Teams benötigen. Nur stellt uns die Distanz von einige Herausforderungen, mit denen wir gerade lernen umzugehen.
Über diese Herausforderungen schreibe ich in diesem und den folgenden Artikeln. Beginnen wir mit der Grundlage: Der Technik.
Nicht zu unterschätzen: Das Frustrationspotenzial technischer Hindernisse
So nervig Corona war, der Verbreitung digitaler Kollaborationstools hat es einen kräftigen Schub gegeben. Während manche Unternehmen in Windeseile Remote Zugänge für alle Mitarbeitenden organisierten, Videokonferenz- und Chattools ausrollten, war meine damalige Arbeitgeberin da schon sehr gut aufgestellt. Nur von einem vernünftigen virtuellen Whiteboard, mit Zusammenarbeit in Echtzeit, davon träumte ich lange. Es war mein persönliches Weihnachtsgeschenk, im Dezember 2020 mit einer der wertvollen Unternehmenslizenzen Zugang zur Miro-Welt zu erhalten.
Mittlerweile haben wir das alles und noch viel mehr, dazu KI-Unterstützung in allen gängigen Anwendungen. Doch wie heißt es so schön: Next level, next devil. Bei der Vielzahl verfügbarer Tools verliert man schnell den Überblick. Wer auch immer die Lizenzen erwirbt und die Tools in der Organisation ausrollt, weiß sicher genau, was wofür im Einsatz ist. Aber wie sieht das bei Mitarbeitenden aus, die nur einen Teil der Anwendungen benötigen und manche auch nur selten? Wo können sie sich einen Überblick verschaffen? Gibt es leicht verständliche Berechtigungskonzepte und ein unkompliziertes User Management? Wenn Datenübertragungen zwischen Tools notwendig sind, kann man das automatisieren? Und wie oft am Tag werden Mitarbeitende nach Passwörtern gefragt. Ist eine Single-Sign-On (SSO) Lösung möglich? Für mehr Sicherheit kann man diese mit Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) kombinieren.

Das genialste Kollaborationstool kann seine Wirkung nicht entfalten, wenn diejenigen die es nutzen wollen nicht wissen, wie sie es bedienen sollen. Menschen sind da durchaus verschieden, manche legen einfach los und probieren es aus, anderen helfen Schulungsvideos, wieder andere lassen sich gerne bei der ersten Benutzung von jemandem lotsen, der sich damit schon auskennt. Es sollte selbstverständlich sein, dass kurze (!) Anleitungen und Trainings für die im Unternehmen genutzten Tools verfügbar sind. Die Sicherheit im Umgang mit Technologien steigt natürlich, je länger sie in Benutzung sind. Das spricht dafür, sie nicht allzu oft zu wechseln und insgesamt den Tool-Zoo überschaubar zu halten.
Ist die Technik stabil und gut bedienbar, wird das allein noch nicht zu Hochleistungen anspornen. Dafür braucht es im ersten Schritt ein Ziel, das motiviert. Und darum geht es im nächsten Blogartikel.
Weiter geht es ab nächster Woche mit den Themen:
- Ziele setzen
- Transparenz schaffen
- Feedback
- Gute Arbeitsbeziehungen
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